Um es gleich mal vorweg zunehmen - der Eintritt ist frei. Aber wir lieben die Eintrittsspende.
Im alten Gäßles-Schulhaus – einem 1871 erstellten und 1988 renovierten Gebäude in der Stadtmitte – wird auf vier Stockwerken die Ortsgeschichte auf vielfältige und anschauliche Weise präsentiert.
Die mehr als 9.000 Exponate stammen fast alle von Holzgerlinger Familien und Betrieben.
Eine über 170 Jahre alte originale Dorfschmiede mit funktionstüchtigem Blasebalg ist im Erdgeschoß aufgebaut. Drehbänke, Werkzeuge des Schlossers in Verbindung mit einer Sammlung von Schlössern und Türbeschlägen runden die Darstellung des metallbearbeitenden Handwerkers ab.
Neben der Dorfschmiede wird das früher vorwiegend bäuerliche Leben im Jahresrhythmus der Landwirtschaft in einer mit landwirtschaftlichen Geräten reich ausgestatteten Scheune dargestellt.
Im 2. und 3. Stockwerk werden Werkstätten und Arbeitsplätze der Wagner, Schreiner, Schuhmacher, Sattler und Seiler bis ins kleinste Detail gezeigt. Zahlreiche Geräte für Weben und Stricken, teilweise über 200 Jahre alt, erinnern an das sehr alte Weberhandwerk. Hauptattraktion in der Weberei ist ein über 100 Jahre alter Webstuhl aus der Bandweberei Binder.
Einblick in eine alte – leider inzwischen ausgestorbene – Volkskunst bietet die Hafnerei. Hier werden unter anderem original Holzgerlinger Ofenwandplättchen aus Ton, im 18. und 19. Jahrhundert von den Holzgerlinger Hafnersippen Schmid und Kipfer hergestellt, gezeigt.
Die bemalten Ofenwandplättchen mit bunten Bildern, Sprüchen und Symbolen wurden früher in vielen Bauernstuben hier und in der Umgebung zum Schutz der Wände und der Holzbalken vor der grossen Hitze der gußeisernen Öfen eingebaut.
Ländliches Wohnen – Küche, Wohn- und Schlafzimmer – wird mit alten Bauernmöbeln, die fein säuberlich mit Wäsche und Kleidung gefüllt sind, Küchengeräten und vielerlei Wohnutensilien anschaulich dokumentiert. Ein Schmuckstück ganz besonderer Art ist ohne Zweifel das alte Klassenzimmer mit Schulmöbeln und allerlei Lehr- und Schreibmitteln aus der Zeit um die Jahrhundertwende und danach.
Im letzten und vierten Stock in der archäologischen Abteilung – eigentlich sollte der Museumsbesucher hier mit seinem Rundgang beginnen - werden in einer umfangreichen vor- und frühgeschichtlichen Ausstellung die Besiedlungen in unserem Raum sowie die Lage und Ausgrabungsgeschichte des 1927 hier entdeckten Reihengräberfriedhofs gezeigt.
Vor allem mit fachlich aufbereiteter Präsentation von rund 300 restaurierten Grabfunden (Waffen, Geräte Schmuck, Gefäße) vermittelt die Alamannen-Ausstellung einen Querschnitt der Lebensgewohnheiten unserer Vorfahren im frühen Mittelalter (5. bis 7. Jahrhundert). Hier findet man auch einen Abguss der keltischen Stele von Holzgerlingen.
Darüber hinaus werden laufend Sonderausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen angeboten.
Dokumente aus dem Archiv des Heimatmuseums Holzgerlingen zum Download